25.4.2022 Landkreis Ostallgäu. Was es bei der Räumung von Gräben zu beachten gilt, darüber klärt die Untere Naturschutzbehörde auf.
Eine regelmäßige Grabenräumung ist Bestandteil der Gewässerunterhaltung und dient der Bewirtschaftbarkeit von feuchten Flächen. Gräben sind aber auch Lebensräume und Elemente des Biotopverbundes. Daher gilt es, bei ihrer Pflege einiges zu beachten. Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Ostallgäu klärt auf.
Aktuell werden mancherorts noch Gräben geräumt. Dass dies zu Problemen mit dem Artenschutz führen kann, zeigt ein aktueller Fall im südlichen Landkreis. Hier wurde ein Graben geräumt, obwohl Amphibien bereits darin abgelaicht hatten. Das verstößt gegen das besondere Artenschutzrecht, da Amphibien und deren Entwicklungsformen besonders geschützt sind.
Bedeutung von Gräben für die Natur
Gräben gelten als bedeutsame Elemente des Biotopverbundes und wichtige Überlebensnischen für Tiere und Pflanzen feuchter Standorte. Wasserführende Gräben mit ihren Ufern und Randbereichen bieten Lebensraum, Rückzugsgebiete sowie Ausbreitungs- und Wanderwege für Pflanzen und Tiere. Sie stellen unter anderem Laichplatz und Winterlebensraum für Amphibien, Jagdgebiete für Libellen, Brutplätze für Vögel im Uferröhricht und Lebensraum für im Wasser lebende Kleinlebewesen dar.
Hinweise zur Grabenpflege
Eine regelmäßige Grabenräumung ist Bestandteil der Gewässerunterhaltung. Die Grabenräumung erfolgt am naturschonendsten per Hand oder maschinell mit einem Bagger, der mit Grabenlöffel oder Mähkorb ausgestattet ist. Der Einsatz der Grabenfräse in ständig wasserführenden Gräben ist gesetzlich verboten, wenn durch deren Einsatz der Naturhaushalt, insbesondere die Tierwelt erheblich beeinträchtigt wird. Da dies nahezu immer der Fall ist, rät die Untere Naturschutzbehörde vom Einsatz einer Grabenfräse dringend ab.
Eine Strukturvielfalt im Grabenbereich, die durch unregelmäßige Querschnitte und Böschungsneigungen erreicht werden kann, sowie eine abschnittsweise Räumung dienen dazu, dass sich Tiere in ungeräumte Bereiche zurückziehen können beziehungsweise Pflanzen die geräumten Bereiche nach der Maßnahme schneller wieder besiedeln können.
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