14.4.2022 Memmingen. Seit eineinhalb Jahren läuft in der Memminger Stadtverwaltung ein Prozess, in dem der Aufbau und die Strukturen innerhalb der Verwaltung analysiert und teilweise neu ausgerichtet werden. Angestoßen hat diesen Prozess Oberbürgermeister Manfred Schilder:
„Wir brauchen eine moderne Verwaltung, die den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger von heute gerecht wird. Dazu sind beispielsweise mehr Online-Angebote notwendig. Vieles will man heute bequem vom Sofa aus erledigen“, erklärt der Oberbürgermeister. Zum 1. Mai wird die Verwaltung in ihre neue Struktur überführt.
„Die Anforderungen an eine Verwaltung nehmen ständig zu. Behörden sind moderne Dienstleistungsunternehmen, und die Organisation muss diesem Wandel angepasst werden“, betont Schilder. Aktuell ist die Stadtverwaltung Memmingen mit ihren rund 1.200 Beschäftigten in sechs Referaten organisiert.
Zukünftig soll das Referat „Recht und Umwelt“ aufgelöst und die Aufgaben in andere Referate eingegliedert werden. Die Umweltschutzverwaltung aus diesem Referat wird etwa zukünftig nicht mehr im Rechtsamt, sondern bei der Bauverwaltung angesiedelt sein. „Vieles wurde in den vergangenen Monaten neu überdacht und es wurden Bereiche neu gebündelt. Auf dem Klimaschutz liegt ein besonderer Fokus, und es wird ein neues Amt „Umwelt und Klima“ geschaffen, erläutert OB Schilder.
Die fünf Referate der Stadtverwaltung erhalten neue Bezeichnungen:
Referat 1: Verwaltung und Kultur (Leitung: Martin Mittenhuber)
Referat 2: Finanzen und Bildung (Leitung: Gunther Füßle)
Referat 3: Öffentliche Sicherheit und Ordnung (Leitung: Thomas Schuhmaier)
Referat 4: Familie, Jugend und Soziales (Leitung: Jörg Haldenmayr)
Referat 5: Bauen und Umwelt (Leitung: Fabian Damm)
Auch zwei neue Stabsstellen, die direkt dem Oberbürgermeister unterstehen. werden eingerichtet. Das neue Büro des Oberbürgermeisters unter der Leitung von Michael Birk wird Stabstelle. Im OB-Büro sind beispielsweise die Koordination der Stadtratsarbeit, die Pressestelle und die Veranstaltungsorganisation angesiedelt. Die zweite neue Stabsstelle ist das Projektbüro „Stadt der Freiheitsrechte“ mit Bernadette Menzel und Sabrina Demmeler. „Das Thema Stadt der Freiheitsrechte ist mir sehr wichtig und ich möchte es besonders fördern“, betont Schilder.
Um die Digitalisierung der Stadtverwaltung voranzubringen, wurde bereits im Februar das neue Amt für Organisation und innere Angelegenheiten unter der Leitung von Tanja Schröck gegründet. Ein wichtiges Aufgabengebiet dieses Amtes ist unter anderem die Einrichtung zahlreicher neuer Online-Angebote. Aktuell gibt es in der Memminger Verwaltung bereits 58 Online-Angebote – das Auto neu anmelden, ein Führungszeugnis beantragen oder den Hund abmelden, vieles geht bereits online, und mehr Angebote sollen hinzukommen.
Die Stadtverwaltung plant auch mehr Homeoffice-Arbeitsplätze. „Viele Beschäftigte haben Interesse, auch nach Corona weiter zu Hause zu arbeiten. Das Homeoffice bietet Flexibilität, damit bleibt die Stadt ein attraktiver Arbeitgeber“, erklärt der Oberbürgermeister.
Begleitet wurde der Prozess der Neustrukturierung vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband (BKPV). Der Prozess umfasst neben sichtbaren organisatorischen Veränderungen auch eine Verschlankung mancher Verwaltungsabläufe, um dem Servicegedanken für die Bürgerschaft und für Gäste der Stadt Rechnung zu tragen. Aufgaben werden teilweise neu zugeordnet, um die Verwaltung effizienter zu gestalten. „Für den Prozess der Neustrukturierung wurden sehr viele Gespräche geführt mit einzelnen städtischen Beschäftigten. Ich habe beobachtet, dass durch dadurch eine Dynamik entstanden ist“, beschreibt Oberbürgermeister Schilder. „Man denkt dabei nach über die eigenen Aufgaben und Arbeitsweisen. Und die Offenheit für Veränderungen ist gewachsen, das war spürbar. Es war ein guter Prozess und ich bin zuversichtlich, dass wir die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt haben.“
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