17.1.2023 – Callcenter-Betrug in München

18.1.2023 München (Bayern). Organisierter Callcenterbetrug; sogenannter Schockanruf – Altstadt:

Am Dienstag, 17.01.2023, gegen 09:30 Uhr, erhielt ein über 90-Jähriger mit Wohnsitz in München einen Anruf von einer unbekannten Person. Diese gab an, dass eine Angehörige des Seniors einen Verkehrsunfall verursacht habe, wobei eine Person tödlich verunglückt sei. Um eine Haftstrafe abzuwenden, sei eine Kaution in Höhe von mehreren Zehntausend Euro nötig.

Der über 90-Jährige übergab daraufhin an eine weitere unbekannte Person Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro vor dem Wohnanwesen. Daraufhin wurde der Senior dazu gedrängt, zunächst zu seiner Bank zu fahren und nochmal mehrere Zehntausend Euro abzuheben.

(Foto: Polizei)

Der 90-Jährige kam dieser Aufforderung nach und suchte eine Bank auf. Ein Angestellter wurde allerdings misstrauisch, verständigte die Polizei und die Abhebung sowie eine mögliche Übergabe des Geldes wurde so verhindert.

Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall übernimmt die AG Phänomene der Münchner Kriminalpolizei.

Der Abholer des Schmucks wurde wie folgt beschrieben:

Männlich, ca. 30 Jahre alt, ca. 175 cm groß, schlanke Statur; dunkle Hose, graue Jacke

Zeugenaufruf:

Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Rumfordstraße, Reichenbachstraße und Isartorplatz (Altstadt) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3, -AG Phänomene-, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Hinweis Ihrer Münchner Polizei:

Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte und auch andere angebliche Amtspersonen (z. B. Richter, Staatsanwalt, etc.) verwenden häufig den Trick, dass ein Familienmitglied bzw. ein Angehöriger einen schweren Unfall verursacht hat und nun zur Abwendung einer Haft oder sonstigen Festhaltung eine entsprechende Kaution fällig sei.

Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen echten Anruf handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.

Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde oder beim Polizeinotruf 110, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.

Wichtige Tipps gegen den Betrug durch Falsche Polizeibeamte:

Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihrer Familie/Angehörigen.
Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals um die Aushändigung von Geld oder sonstige Wertsachen bitten.
Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.

Ein Video mit Originalaufnahmen eines Telefongesprächs sowie weitere Informationen zum organisierten Callcenterbetrug gibt es unter: https://www.polizei.bayern.de/muenchen/callcenterbetrug

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